Vermehrung durch Kopfstecklinge

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Mediolobivia
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Vermehrung durch Kopfstecklinge

Beitrag von Mediolobivia »

Vermehrung durch Kopfstecklinge
Nachdem die Pflanze, die zur Vermehrung vorgesehen ist, ausgetrieben hat, werden die Stecklinge geschnitten. Kopfstecklinge sind ca. 5 bis 15 Zentimeter lange, mit mehreren Blättern besetzte Triebspitzen einer Pflanze, die nach Möglichkeit dicht unter einem Blattknoten geschnitten wird, denn hier ist das Kambium besonders aktiv. Das Kambium ist eine Gewebeschicht, die ständig neue Zellen bilden kann. Und aus diesem jungen Gewebe entwickeln sich oft die Adventivwurzeln. Die Kopfstecklinge haben meist 2-3 Blattpaare. Sie haben keine Blüten oder Knospen. Sollten sie welche besitzen, dann bitte ausknipsen. Ist das untere Blattpaar sehr groß, wird es entfernt oder eingekürzt.
steckling.jpg

Das Substrat
Als Substrat eignet sich ein nährstoffarmes, durchlässiges, aber Feuchtigkeit haltendes Medium. Aussatterde oder Kokoserde haben sich da gut bewährt. Die Schnittstelle des Stecklings kann zusätzlich mit einem Bewurzelungshormon behandelt werden. Der Steckling bildet seine Wurzeln schneller, wenn man ihn an den Topfrand pflanzt, denn so nimmt er den Sauerstoff leichter auf, was die Wurzelbildung fördert. Zusätzlich bekommt der oberirdische Teil des Stecklings einen Verdunstungsschutz aus Plastikfolie oder einem Glas. Sehr gut eigenen sich auch Zimmergewächshäuser. Während des gesamten Bewurzelungsvorgangs muss das Substrat gleichmäßig feucht gehalten, Staunässe aber vermieden werden. Fast immer verläuft die Wurzelbildung schneller, wenn das Substrat 20 bis 30 Grad warm ist.
Fuchsien lassen sich auch im Wasser bewurzeln. Dafür sollte der Steckling drei bis fünf Zentimeter im Wasser stehen. Man sollte dann allerdings bedenken, dass die Pflanzen dann wieder einen Umstellung auf Substrat durchmachen müssen.
bild1.jpg
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Die Pflege bis zur Wurzelbildung besteht eigentlich nur in der täglichen Kontrolle. Faulige Stecklinge oder auch Blätter müssen entfernt werden. Ist die Erde zu trocken evtl. gießen.
Nach ca. 2-3 Wochen haben die meisten Fuchsienstecklinge Wurzeln gebildet. Das erkennt man daran, dass das Wachstum weitergeht. Sprich, die Pflanzen bilden neue Blätter. Dann kann man die Pflanzen langsam an die normale Umgebungsluft gewöhnen und am Zimmergewächshaus die Lüftungsschlitze tagsüber öffnen. Ist der Topf dann gut bewurzelt, können die Stecklinge in ein gutes Kultursubstrat getopft werden und munter loswachsen. Bis die Pflanzen schön kräftig sind, sollten alle Blüten und Knospen weiterhin ausgeknipst werden, weil diese den Pflanzen sehr viel Kraft kosten.
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Liebe Grüße, Anja
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Claudia
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Re: Vermehrung durch Kopfstecklinge

Beitrag von Claudia »

Toller Beitrag den Du da geschrieben hast.
Er wird sicherlich für manchen hier sehr hilfreich sein. Und vor allem die Neueinsteiger können hiervon sehr profitieren.
Vielen lieben Dank Anja, klasse!

Durch die neuen Möglichkeiten die wir hier im Forum haben, habe ich nun diesen Beitrag für die nächsten 50 Tage angepinnt.
Das heißt, er bleibt oben fixiert und verschwindet nicht so nach und nach.
Lieben Gruß
Claudia
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