Frischer Austrieb welkt plötzlich....

Kulturfehler, Nachfolgeschäden, Pflanzenschutz
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Claudia
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Frischer Austrieb welkt plötzlich....

Beitrag von Claudia »

Immer wieder erlebe ich, zwar nur vereinzelt, aber doch die gleiche Situation:
Meine Fuchsien treiben aus. Kleines, feines Blattwerk zeigt sich.
Nach dem Umtopfen, aber auch manchmal ohne dieses, welkt plötzlich der Austrieb und die Pflanze stirbt (schlimmstenfalls) ab.

Nun hatte ich gestern die Gelegenheit mich mit meinen Fuchsienfreundinnen auszutauschen bei denen es auch immer wieder zu solchen Erscheinungen kommt.
Auch bei uns konnten, wie bei Susanne, keine Schädlinge festgestellt werden.
Unsere Vermutung wäre zu nasser Stand und evtl. noch hinzukommend zu kalter Wurzelbereich.

Was würdet ihr meinen?

Vielleicht kann ich noch ein Bild beisteuern. Oder Du Susanne?
Lieben Gruß
Claudia

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Susanne
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Beitrag von Susanne »

Hallo Claudia,

Bilder kann ich keine beisteuern, weil ich von den wenigen Exemplaren, sie es betroffen hat, aus Kummer und Ärger  :(  keine gemacht habe.

Dass sie zu kalte oder zu nasse Wurzeln hatten, kann ich nicht glauben; z.B. hatte das Problem eine Cherry, die mit 3 kräftigen Trieben aus der Erde kam (sicher schon älter als 2 Jahre), und 2 Triebe davon hat es vor ca. 4 Wochen komplett erwischt, während der 3. richtig gut weitertreibt und inzwischen blüht. Die Pflanze steht auf einem Regal mit einem Abstand von 1 Meter zum Boden. Die Lufttemperatur wurde über den ganzen Winter über 5°C gehalten, der Boden ist bis über 1 Meter in die Tiefe isoliert, quasi als Wärmespeicher.

Und die Wassergaben habe ich sehr knapp gehalten, nur so viel, dass der Boden nicht ganz austrocknet.... inzwischen giesse ich schon deutlich mehr.

Lieben Gruß von Susanne
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Claudia
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Beitrag von Claudia »

Danke Susanne...
An diesem Thema bleiben wir dran. Ich hoffe das sich noch viele dazu melden werden.

Denn dieses Phänomen kommt sicherlich bei vielen von uns vor.
Lieben Gruß
Claudia

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Claudia
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Beitrag von Claudia »

Susanne, mir fällt noch ein...hast du schon gedüngt? Manchmal ist eine zu starke Düngegabe auch eine Ursache dafür.  


Zu einem sehr ähnlichen Thema hatten wir auch schon was geschrieben. Schaut mal allerdings im Zusammenhang mit Stecklingen.
Hier...

Eine weitere Möglichkeit wäre die Verticillium-Welke.
Durch ein Pilzmyzel verursachte Infektion vom Erdsubstrat ausgehend.
Da werden die Leitungsbahnen verstopft. Manchmal auch nur Teile davon. Das würde auch das  Erscheinungsbild Deiner betroffenen Fuchsien bestätigen.
Hier vom Pflanzenschutzamt Hamburg ein paar Infos dazu...hier

Nun bin ich mit meinem Latein am Ende...und hoffe auf Hilfe :oops:
Lieben Gruß
Claudia

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Susanne
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Beitrag von Susanne »

Danke Claudia, dass Du Dir so viele Gedanken machst.

Die Tipps mit den Pilzen im Boden leuchten mir ziemlich ein, zumal es bei mir auch junge Fuchsien getroffen hat, die in einem gemeinsamen Kasten waren, jedoch auch wieder nicht alle in dem Kasten. Den Boden habe ich inzwischen untersucht und nichts gefunden...
Gedüngt habe ich dieses Jahr noch gar nicht, d.h. also seit August 2011 nicht mehr. Ich dünge nur mit Flüssig- oder Blattdünger, habe also auch keinen Depotdünger im Boden; diese Ursache scheidet also aus.

Wann soll ich denn anfangen zu düngen? Das habe ich mich schon öfters gefragt, weil die Pflanzen schon so "hyperaktiv" sind, aber es ist doch erst März!
Gruß von Susanne
NeriumOleander
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Beitrag von NeriumOleander »

du kannst jetzt schon anfangen mit Blattdüngung!
am Besten nimmst du warmes Düngerwasser und besprühst alle Pflanzen damit. so wird das Holz weich, und die Neuaustriebe kommen zahlreicher.
Ein altes chinesisches Sprichwort sagt:
-traue niemals alten chinesischen Sprichwörtern;D  

Mit besten Grüssen,

Rico  
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Ralfowl
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Beitrag von Ralfowl »

Hallo miteinander,
das Umfallen von frischen Trieben kennt wohl jeder..passiert mir auch immer mal. Wenn ihr bei diesen Pflanzen mal das wurzelwerk anschaut dürftet ihr eigentlich wenig weisse(frische) Wuzeln entdecken. Wenn man Möglichkeiten wie Pilze und Z.B. Trauermücken(deren Larven die feinen Faserwurzeln fressen) ausschließen könnt, wird es i.d.R das sein, was man unter dem Allgemeinbegriff "Vergiessen" sammelt. Letztendlich ist damit aber nichts anderes gemeint, als ein Mißverhältniss zwischen Trieb und Wurzelwachstum.
Bei älteren Pflanzen ist es vor allem das problem, das sie oft noch aus dem "saftigen" Holz austreiben, obwohl noch keine oder nur wenig neue Wurzeln gebildet wurden, und der neue Trieb dann nicht versorgt werden kann. Mit Licht regt man zwar das Triebwachstum an, Wurzelwachstum hängt aber auch eng mit der vorhandenen Bodenwärme zusammen.Kann man diese nicht ausreichend bieten, und handelt es sich wohlmöglich um eine ehr schwachwachsende Pflanze, wird es schwierig.Weniger Probleme bereiten da meist Pflanzen, deren Wurzelstock zum Verdicken neigt, wie z:b. viele Wildsorten; da findet dann meist noch eine ausreichende Versorgung aus dem alten Wurzelstock statt. Im Prinzip sind 5 Grad nicht genug für ein zügiges Wurzelwachstum, sprühen kann helfen, aber ein bischen länger mit dem Topfen warten ist meist besser. Ich hoffe ich konnte euch ein wenig weiterhelfen..
 LG Ralf
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+saki+
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Frischer Austrieb welkt

Beitrag von +saki+ »

Hallo ihr Geplagten,

Ralf hat sehr deutlich darauf hingewiesen, dass möglicherweise die Bodentemperatur zu niedrig ist. Bestes Wurzelwachstum bei 18- 20° C.
Schon  Temperaturen zwischen 10- 12° C sind zu niedrig,
vor allem bei hohen Raumtemperaturen am Tag und niedrigen  Tem. bei Nacht.
Aber bei Deiner 'Cherry' könnte es auch ein anderer Grund sein. Viele Götz Sorten z. B. auch die Sorte 'Peggy' werden nicht alt. Darum jedes Jahr neue Stecklinge machen, natürlich im Herbst.
Grüße
+saki+
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Linda
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Frischer Austrieb welkt plötzlich

Beitrag von Linda »

Leider ist auch bei einigen meiner Fuchsien dieses Phänomen aufgetreten. Die Überprüfung des Wurzelballens ergab: Braune Wurzeln, Ballen zu fest und zu feucht, was sicherlich auf zu kalten Standort am Boden zurückzuführen ist.  Konnte aber noch ein paar Stecklinge retten, es waren auch nicht die Götz-Sorten betroffen, sondern div. andere, die aber teilweise später aus dem Wurzelbereich noch austrieben.
Heute sind übrigens meine Fuchsien von Katrien heil angekommen, vorbildlich verpackt, was mich etwas erstaunte: die Erde war sehr torfhaltig, locker und fast trocken.
Ich freu mich schon auf die ersten Blüten!
Viele Grüße von den Fildern

Linda
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mjanny
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Beitrag von mjanny »

Die Schwierigkeit hatte ich früher auch! Als wir nach Solingen gezogen sind, hab ich mich riesig über das wundervolle weiche Leitungswasser gefreut. Und plötzlich begannen einige Pflanzen, besonders die gut mit Dünger versorgten, zu mickern. Der Topfballen war nass und kalt und die Wurzeln faulten. Heute bekommen alle diese Pflanzen eine Extraportion kohlensauren Kalk ( Gartenkalk) Ca CO3 und sie erholen sich zusehends.Kohlensaurer Kalk ist kaum wasserlöslich, löst sich aber schnell in Säure, d.h. er neutralisiert sauer gewordenen Boden.
Liebe Grüße aus Solingen

Margret
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Susanne
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Beitrag von Susanne »

:shock:  :twisted: Es ist schrecklich, was ich seit wenigen Tagen wieder beobachten darf :evil:, dieses Mal aber nicht bei meiner "Cherry", sondern bei einem noch jungen Ableger der "Marinka", und bei einer Ampel der "Breevis Lucina", von der ich jetzt mal 2 Bilder zeige. Die Temperatur im GWH schwankt z.Zt. zwischen 8°C bei Nacht und 25°C bei seltenem Sonnenschein wie heute mittag; das kann doch nicht zu kalt sein  :roll: ! Viele andere treiben sogar viel mehr, haben Knospen oder blühen sogar und zeigen dieses Phänomen überhaupt nicht :no: , aber Sorgen mache ich mir jetzt doch sehr, dass es noch öfters "passieren" könnte und weiß nicht, was ich tun soll :( .
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Gruß von Susanne

Das Morgen kann nur blühen, wenn es im Gestern wurzelt und im Heute wächst.

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Claudia
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Beitrag von Claudia »

Hallo Susanne, ich würde nach Ausschlußverfahren vorgehen.
Erde auf z.B. Dickmaulrüsslerlarven durchsuchen.
Ist die Erde zu feucht?
Steht die Pflanze irgendwie zugig? Also in der Nähe der Tür?
Gibt es eine "Kältebrücke"?

Sind die Triebe auch abgestorben oder nur das Blattgrün?
Lieben Gruß
Claudia

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Susanne
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Beitrag von Susanne »

Hallo Claudia, danke für Deine Anteilnahme, hier eine Antwort nach der anderen:
- nein, keine Dickmaulrüsslerlarven
- die Erde ist nicht besonders feucht, nur nicht ausgetrocknet
- die Ampel hängt ziemlich weit oben, die Tür ist meistens geschlossen, die Lüftung bläst in eine andere Richtung, die Ampeln rechts u. links davon bzw. im gesamten GWH sind ok
- eine Kältebrücke gibt es nicht
- meiner Meinung nach ist 1 der 3 Pflanzen in dieser Ampel bereits komplett leblos :(
...und hier noch ein Foto der Blüte dieser Pflanze im September (um meinen Kummer zu erklären):19079
Gruß von Susanne

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Beitrag von Claudia »

Oh, da ist guter Rat teuer...

Vielleicht hat ja noch jemand eine Idee?
Lieben Gruß
Claudia

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Kolibri-Forum
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Beitrag von Kolibri-Forum »

Pilze
Vermutlich mit einem (verseuchten) Substrat eingeschleppt.
Schleunigst mit einem Fungizid (Pilzmittel) abgießen.
Dieses Schadbild ist für eine Pilzinfektion zu typisch.
Dafür sprechen auch die hohen Temperaturen von über 25° an sonnigen
Tagen.
Einige Fuchsiensorten sind für diese Bodenpilze überaus empfänglich und reagieren auch entsprechend.
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