Abgestorbene Triebspitzen

Was tun wenns ernst wird?
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Fanny
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Abgestorbene Triebspitzen

Beitrag von Fanny »

Bevor ich um Rat frage, möchte ich mich zunächst kurz vorstellen. Ich lebe in Freising und wurde vor einem Jahr von der Fuchsienleidenschaft befallen. Da Frau Friedls Gärtnerei ganz in der Nähe liegt, lauert die Versuchung, doch noch eine weitere Sorte zu erstehen, quasi unmittelbar vor der Haustür. Doch reizt es mich nicht, "fertige" Pflanzen zu kaufen, sondern ich möchte die "Fuchsienkinder" bei mir groß werden lassen. Bis auf eine Pflanze (Roger de Cooker) sind alle Stecklinge vom letzten Jahr gut über den Winter gekommen und machen mir im zweiten Jahr große Freude. Eine "Deutsche Perle" reckt sich zum Hochstamm, denkt mit ihrem einen Trieb nicht an eine Blühpause, um dann entspitzt zu werden und ist so schon gut einen Meter hoch. Zuhause sind die kleinen Fuchsien in einem Mini-Gewächs bei guter Belüftung und Schattierung. Das Ganze sieht so aus:
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Eine Pflanze allerdings bereitet mir Sorgen. Es ist eine "Marie Baumbridge". Sie hat im Frühjahr wunderbar kräftig ausgetrieben, doch dann sind die noch winzig kleinen Triebspitzen abgestorben oder wurden abgefressen. Darüber rätsel' ich noch. Seither stagniert das Wachstum. Sie mag auch nicht aus den Blattachseln nachtreiben und sieht derzeit so aus:
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Ich habe durch das Forum schon viele Anregungen erhalten und eine ganze Menge gelernt. Ich freue mich, daß es so eine interessante Plattform gibt.
Könnt ihr mir helfen? Was fehlt ihr bzw. wer nagt an ihr?
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Claudia
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Beitrag von Claudia »

Hallo Fanny, sei herzlich willkommen! Schön, dass Du Dich auch zunächst etwas vorstellst.
Welch ein Glück das Du in der Nähe einer Fuchsiengärtnerei wohnst.
Obwohl, für mich wäre es vielleicht auch eine zu große Versuchung. :oops:

Nun aber zu Deiner Frage die nicht so einfach zu beantworten ist.
Auf den ersten Blick sieht Deine Fuchsie so aus als hätte sie mal Hagel abbekommen. Einem stärkeren Temperaturwechsel ausgesetzt (z.B. aus dem Gewächshaus ins Freie...) Manche Fuchsien reagieren da verstärkt drauf.
Bei den nicht treibenden Trieben kann ich Dir keinen Grund sagen, aber ich kann Dir sagen was ich an Deiner Stelle machen würde:
einfach alle Triebe nochmal etwas einkürzen, und dann gut "füttern".
Durch das Rückschneiden bewirkst Du einen Anreiz auf die Pflanze verstärkt auszutreiben. Aber auch eine  noch lange Wartezeit auf die Blüte....

Vielleicht hat ja noch jemand eine Idee wie er vorginge...
Viel Erfolg weiterhin ;)  und lass uns wissen wie sich nicht nur diese Fuchsie, sondern auch Deine anderen Sorten entwickelt haben.

Schön, dass Du hier bist!
Lieben Gruß
Claudia

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+saki+
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Beitrag von +saki+ »

Hallo Fanny,
Deine Fuchsie ist sicher nicht von einem Schädling befallen. Die roten Verfärbungen, gut sichtbar auf der dritten Aufnahme, lassen auf einen Nährstoffmangel schließen. Diese Rotfärbung deutet auf Phosphatmangel hin, obwohl so etwas sehr selten vorkommt. Ich würde dem Rat von Claudia folgen und mit einem Volldünger gießen. Zusätzlich besprüh die Pflanze wiederholt mit einem Blattdünger. Die Triebspitze würde ich nicht abschneiden, da Du an ihr am ehesten eine Veränderung festellen kannst.
Solltest Du damit Erfolg haben, berichte uns darüber.
Grüße  +saki+
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Fanny
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Beitrag von Fanny »

Vielen Dank für Eure Antworten! Ja, die Pflanze hat tatsächlich im Frühsommer Hagel abbekommen. Leider.

Ich dünge zweimal in der Woche mit einer 0,1% Wuxal-Super-Lösung als Blattdüngung. Von daher müßte die Fuchsie doch gut mit Nährstoffen versorgt sein? Den übrigen Pflanzen sieht man an, daß es ihnen gut bekommt - sie sind gut gediehen, ohne dabei "ins Kraut" zu schießen. Nur eben dieses eine Hochstämmchen will nicht so recht.

Heute bin ich zufällig mit einer sehr netten Dame, die ebenfalls Fuchsien sammelt, bekannt geworden. Sie meinte, daß Blattwanzen über Nacht die noch ganz jungen, winzig kleinen Triebspitzen abfressen. Könnte sie recht haben mit ihrer Vermutung? Ab und zu verirrt sich mal ein Thrips, eine weiße Fliege oder eine Blattlaus. Aber das sind dann so wenige, daß ich sie bei meinen kleinen Pflanzen noch leicht mit der Hand absammeln kann.

Was meint Ihr?
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Claudia
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Beitrag von Claudia »

Das wäre eine Möglichkeit. Aber ich kann auf den Bildern eigentlich nicht einen solchen Schaden beobachten.
Kannst Du da nochmal, bitte, eine Aufnahme machen?

Übrigens meine ich mit dem "Rückschneiden" keinen Rückschnitt wie im Herbst sondern einen leichten Rückschnitt um das Wachstum anzuregen.

Bin nun auch gespannt wie sie sich weiter entwickelt.
Düngst Du eigentlich nur übers Blatt?
Lieben Gruß
Claudia

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Fanny
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Beitrag von Fanny »

Zunächst sorry für die späte Antwort. Irgendwie funktioniert es noch nicht mit der Benachrichtigung über neue Beiträge per E-Mail ... da muß ich noch mal in den Einstellungen schauen.

Leider kann ich kein Foto mehr vom Schadbild machen, da ich die Zweige schon eingekürzt habe - aber nicht so stark wie bei Herbstschnitt. Ich habe praktisch nur das letzte Blattpaar weggenommen. So bleibt der Pflanze genügend Grünmasse zum Assimilieren. Aber statt neu auszutreiben, verholzen jetzt die Zweige ... Merkwürdig, die Pflanze will einfach nicht wachsen. Zwar ist mir schon bewußt, daß das nicht so schnell nach einem Einkürzen geht, aber auch vorher schon wollte die Pflanze nicht so recht.

Die 0,1% Wuxal-Super-Lösung verwende ich sowohl als Blattdüngung als auch für's Gießwasser zweimal pro Woche. Die anderen Pflanzen gedeihen damit prächtig. Den Herald-Stecklingen vom zeitigen Frühjahr scheint das sogar ein wenig zuviel zu sein. Nur "Marie Baumbridge" mag nicht ...
Viele Grüße aus Freising
Chris

Wer der Gartenleidenschaft verfiel, ist noch nie geheilt worden.
Karl Foerster (1874-1970)
Hobbygärtner

Beitrag von Hobbygärtner »

Hallo zusammen,
Meine neuen F.mag. Gracilis die ich bekommen habe trocknen alle von der Spitze her ab dann alle Blätter und am Schluss noch die Stengen?
Alle vom letzten Jahr und ältere wachsen super und sind kräftig und gesund aber die neuen (7 Stück) bei allen das gleiche.Kann es sein das sie eine Krankheit haben ?Habe alle vorsichtshalber entsorgt sind eh kaput.
Aber mache mir Gedanken was es sein könnte.
Gruß
Klaus
Hobbygärtner

Beitrag von Hobbygärtner »

Hallo zusammen,
Mein Fuchsiensterben geht weiter !
Diese Woche sind mir nun 30 Fuchsien zusammengetrocknet,Wasser gab ich keins da es jeden 2 Tag regnet und die Erde immer leicht feucht ist und nun sterben meine Fuchsien dahin .einfach von oben her vertrocknet?
Was kann das nur sein dieses Jahr ? Wurzeln sind in Ordnung keine Schädlinge .Ist es diese Hitze ?  3  x bis 40 °C was meine Fuchsien nicht mögen.
Wie geht es Euch zur Zeit?
Gruß
Klaus
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nordklaus
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Beitrag von nordklaus »

Hallo Klaus,
ich glaube es ist die Hitze,
bei mir hatte ich das gleiche Phänomen, besonders die Fuchsien auf der Fensterbank: von einem Tag zum nächsten alle Blätter verloren. Teilweise aber ganz merkwürdig: Delicate White, 3 ca. 30cm hohe junge Pflanzen , alle 3 zusammen in einem Topf: eine hatte alle Blätter verloren, eine etwa die Hälfte, die dritte nur einige. Jetzt ist es deutlich kühler geworden und kein Blatt fällt mehr ab.
Gruß Klaus

Avatar: Pepeline, H.Schütt
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gschimmi
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Beitrag von gschimmi »

hallo klaus und klaus,

ich hab das gleiche problem.
irgendwie beruhigt es, wenn andere die gleichen probleme haben.

ich habe schon überlegt und gerätselt, aber es ist wohl wie nordklaus sagt, die hitze, es war zu extrem.

lg von elke aus der märkischen schweiz
Man muss nicht erst sterben, um ins Paradies zu gelangen, solange man einen Garten hat!
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Susanne
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Beitrag von Susanne »

Hallo an alle Fuchsienfreunde,

auch ich muss leider dieses Drama registrieren und meine auch, es hängt mit der extremen Hitze (> 30°C) über einige Tage zusammen, da ich keine Schädlinge bzw. Krankheiten sehen kann, die Wurzeln unauffällig sind und der Boden weder zu trocken noch nass. Plötzlich fallen viel zu viel Blätter und alle Blüten ab :shock: , und die Blätter sehen z.T. sogar richtig "verbrannt" aus. Totalausfall  :(  habe ich bis jetzt nur einen (Granat, die eigentlich sogar Sonne verträgt), aber Sorgen bereiten mir einige  :roll: ; andere zum Glück überhaupt nicht! Bis jetzt habe ich die Sorgenkinder nur zurückgeschnitten, da auch kleinere Äste von der Peripherie her vertrocknet aussehen. Und nun hoffe ich verzweifelt, dass sie wieder austreiben -  und wenn auch erst nächstes Frühjahr - und das Sterben aufhört!
Gruß von Susanne

Das Morgen kann nur blühen, wenn es im Gestern wurzelt und im Heute wächst.

http://www.fuchsiamania.de
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Gartenfee49
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Beitrag von Gartenfee49 »

Bei mir fielen auch die Blätter. Und die nicht abfielen, sind von der Sonneneinstrahlung verbrannt, ebenso die Blüten.

Den Rest haben die Weichwanzen erledigt! So viele nicht zur Blüte gekommene Fuchsien hatte ich noch nie.

Habe mir jetzt Provado gekauft, aber ich glaube, es lohnt sich nicht mehr in dieser Saison zu spritzen. Bis die Fuchsien neu austreiben und blühen, dauert es doch einige Wochen.

Und im Oktober beginnt dann sowieso der Rückschnitt.

Vielleicht haben die Experten (Lutz, Herr Saak oder...) eine spezielle Meinung dazu?
Liebe Grüsse aus Hamburg
von Annegret
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Beitrag von gschimmi »

ich bin aber froh, dass das problem hier angesprochen wurde.

ich konnte mir eigentlich keinen reim auf das geschehen machen, zumal nicht alle füchse betroffen sind.

aber jetzt habe ich die lösung, danke.


lg von elke aus der märkischen schweiz
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burkhard
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Blattverlust

Beitrag von burkhard »

mit dem Problem steh ich also nicht allein da,
nach 3 Wochen Urlaubsabwesentheit scheint sich auch bei mir die
Fuchsiensaison überraschend früh dem Ende zu nähern. :(
Rost, Spinnmilden und Hitze habe ganze Arbeit geleistet.
Rund die Hälfte aller Pflanzen machen einen mir bisher
nicht gekannten schlechten Eindruck.
Augenscheinlich insbesondere junge Pflanzen
und die mit möglicherweise zu sonnigem Standort.
Mal abwarten was durchkommt!
Gruß Burkhard
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Kolibri-Forum
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Beitrag von Kolibri-Forum »

Das Bild erklärt wohl vieles:Bild
Die Aufnahme ist vom Sonntag 18.08.12 um 19.15 Uhr.

Einige "Hitzetode " musste ich schon aussortieren. Wenn man den Wurzel-
ballen auseinander nimmt kommt sowas zum Vorschein:
Bild
Diese bläulichen Punkte auf den Wurzeln sind Pilzsporenlager.
In englischen Fuchsienbüchern liest man: ..."prone to botrytis" oder
von "Rootrot".
Beides beschreibt das Wurzelsterben,welches verstärkt bei großer
Hitze auftritt und z.T. zu erheblichen Ausfällen führen kann.
Die Ursachen sind:
-Substrat zu nass und /oder schlecht belüftet
-Salzkonzentration im Boden zu hoch
-Pilzbelastung im Substrat

Dabei helfen oft nur wenige vorbeugenden Massnahmen:
-Substrat mit Perlite ,Bimskies, Lavasplit o.ä. durchlässiger machen
-das Düngen bei Erwartung hoher Temperaturen einstellen
-Töpfe vorbeugend mit Fungiziden (Previcur,o.ä.) abgiessen.
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